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Großübung Busunglück – EINSATZ 70/2021 – 06.12.2021 | Feuerwehr Augustdorf

Großübung Busunglück – EINSATZ 70/2021 – 06.12.2021

Große Alarmübung – Bus auf Seite gestürzt

Einsatzbericht:

Am 06.11.2021 wurde die Feuerwehr Augustdorf gegen 20:57 Uhr durch die Feuerschutz– und Rettungsleitstelle des Kreises Lippe unter dem Stichwort “Technische Hilfeleistung – VU, mehrere Personen klemmen – Bus auf Seite gestürzt” in den Ostring alarmiert. Hier sollte sich ein Verkehrsunfall (VU) mit einem Bus ereignet haben, dieser sollte auf die Seite gestürzt sein. Mehrere Personen sollten betroffen sein. Aufgrund der Einsatzlage und des Meldebildes erfolgte die Alarmierung nicht nur über die digitalen Funkmeldeempfänger der Feuerwehrleute, sondern auch über die Sirenen im Gemeindegebiet.

Nach dem Eintreffen der ersten Einsatzkräfte an der Einsatzstelle konnte das Meldebild schon von Weitem bestätigt werden: Ein Bus war in einer Kurve auf die Seite gestürzt, augenscheinlich waren mehrere Personen verletzt und in dem Bus eingeschlossen. Nach einer ersten Erkundung durch die Feuerwehr und die Besatzung des ersteintreffenden Rettungswagens wurde umgehend das Konzept MANV-10 des Kreises Lippe (Massenanfall von Verletzten >10 Personen) ausgerufen, wodurch zahlreiche weitere Rettungsmittel nachalarmiert wurden. Insgesamt waren 15, zum Teil schwerverletzte Personen in dem Bus eingeschlossen.

   

Vor Ort wurden durch den Einsatzleiter zwei Einsatzabschnitte gebildet: Der Einsatzabschnitt „Technische Rettung“ wurde zur Rettung der betroffenen Personen aus dem Bus durch die Feuerwehr Augustdorf koordiniert und bearbeitet, in dem Einsatzabschnitt „Medizinische Rettung“ wurden die geretteten Personen durch die eintreffenden Rettungsdienste gesichtet, versorgt und für den Transport in umliegende Krankenhäuser vorbereitet.

   

Im Einsatzabschnitt „Technische Rettung“ wurde zunächst mit der Sicherung des Busses begonnen. Mittels eines sogenannten Stabfast-Systems wurde der Bus stabilisiert und gegen weiteres Kippen oder Rutschen gesichert. Nach der Sicherung und dem Unterbauen konnten anschließend mehrere Zugangsöffnungen durch die Front- und Heckscheibe geschaffen werden.

   

In Abstimmung mit dem Rettungsdienst konnte sodann mit der Befreiung und Rettung der Personen begonnen werden. Die betroffenen und verletzten Personen wurden durch die Feuerwehr aus dem Bus befreit und anschließend zu einer Patientenablage verbracht. Hier wurden die Personen an den Einsatzabschnitt „Medizinische Rettung“ übergeben.

   

Zur Befreiung der Personen musste zum Teil schweres technisches Gerät wie die Rettungsscheren und hydraulische Spreizer der Feuerwehr eingesetzt werden. Parallel zu den Maßnahmen wurde die gesamte Einsatzstelle durch die Feuerwehr umfangreich ausgeleuchtet und der Brandschutz sichergestellt. Zur Unterstützung der technischen Rettung wurde ebenfalls ein Rüstwagen der Feuerwehr Detmold an die Einsatzstelle beordert. Dieses Fahrzeug führt eine erweiterte Ausrüstung zur technischen Hilfeleistung mit.

       

Nachdem alle betroffenen Personen aus dem Bus gerettet und durch die Rettungsdienste gesichtet und versorgt worden waren, konnte die Großübung gegen 22:48 Uhr erfolgreich beendet werden. Alle eingesetzten Einsatzkräfte trafen sich anschließend zu einer Nachbesprechung auf dem Bauhof der Gemeinde Augustdorf. Hier konnten die verbrauchten Kräfte durch eine warme Mahlzeit, sowie warme und kalte Getränke wieder aufgefüllt werden.

Nach Abschluss aller Aufräummaßnahmen und der Nachbesprechung konnte alle Einsatzkräfte in ihre Standorte zurückkehren. In den Standorten wurde die Einsatzbereitschaft wiederhergestellt und das verbrauchte Material aufgefüllt. Einsatzende für die Feuerwehr Augustdorf war gegen 01:04 Uhr.

An der Großübung waren folgende Organisationen beteiligt: Freiwillige Feuerwehr Augustdorf mit Vollalarm, Feuerwehr Detmold mit einem Rüstwagen zur überörtlichen Hilfeleistung und Unterstützung, Rettungsdienst des Kreises Lippe mit mehreren Rettungswagen, Organisatorischer Leiter Rettungsdienst (OrgL) Kreis Lippe, Leitender Notarzt (LNA) Kreis Lippe, Rettungsdienst der Feuerwehr Detmold, Deutsches Rotes Kreuz Ortsvereine Augustdorf, Bad Salzuflen, Blomberg, Detmold, Lemgo und Leopoldshöhe mit mehreren Rettungswagen und Krankentransportwagen, Malteser Hilfsdienst Ortsverein Lage/Lippe, Feuerwehr Lemgo mit einer Drohnenstaffel, Feuerwehr Lemgo mit einer Verpflegungseinheit für das leibliche Wohl nach der Übung, Ordnungsamt der Gemeinde Augustdorf, Realistische Unfalldarstellung der Johanniter Unfallhilfe Akademie Niedersachsen mit einem Team von insgesamt 15 Personen, Bauhof der Gemeinde Augustdorf, sowie Fa. Freise Recycling Augustdorf mit einem Radlader zur Übungsvorbereitung und Fa. Sielemann Fuhr- und Baggerbetrieb Augustdorf mit einem Bagger zur Übungsvorbereitung.

   

Ebenfalls vor Ort waren mehrere Übungsbeobachter, unter anderem der Kreisbrandmeister des Kreises Lippe mit Stellvertreter, sowie der stellv. Leiter des Bevölkerungsschutzes des Kreises Lippe.

Video der Lippischen Landeszeitung zur Übung:

Ein herzliches Dankeschön gilt dem Busunternehmen Kleine aus Augustdorf für die zur-Verfügung-Stellung eines ausrangierten Busses, den realistischen Unfalldarstellern der Johanniter Akademie Niedersachen für das Mimen der Verletzten und natürlich Gemeindebrandinspektor Falco Schneider für die Organisation und Ausrichtung der Alarmübung!

 

Um die Übung so real wie nur möglich zu gestalten, ist im Vorfeld nur ein kleiner Personenkreis eingeweiht und es erfolgt eine Alarmierung, wie üblich, über die Funkmeldeempfänger der Feuerwehrleute. Nur durch solche unangekündigten Übungen unter möglichst realen Bedingungen können die Einsatzkräfte optimal trainieren und ihre Abläufe verbessern. Die Feuerwehr Augustdorf weist darauf hin, dass bei der Übung professionelle Unfalldarsteller eingesetzt wurden und ausschließlich künstliches Blut und verwendet wurde. Es bestand zu keiner Zeit eine Gefahr.

 

Fotos: © LeonS-Photography